19.05.2014 - AZ (1. Herren): SV Eddelstorf - SV Emmendorf 0:1

Nix mit "Flasche leer"

1:0 in Eddelstorf - Emmendorf zittert sich zum Titel / Jetzt winkt das "Double"
am Eddelstorf. Die Meisterpanne. Sie kommt ganz zum Schluss. In der Hauptrolle Mittelfeldspieler Björn Schwichtenberg. Der "tragische Held" stürmt mit einer spritzenden Sektflasche los. Sein Opfer: Benjamin Zasendorf. Doch der Coach hat Glück.
Als Schwichtenberg am Mittelkreis anrauscht, ist die Pulle bereits alle. Zeitgleich macht sich Thomas Kellmer ein (Meister-)Bierchen auf. Weit weg. Sehr weit. Emmendorfs Vorsitzender brütet auf Mallorca am Strand, als seine Spieler im strömenden Regen die Medaillen vom Spielausschussvorsitzenden Hartmut Jäkel umgehängt bekommen. Hinter dem SVE-Boss liegen bange Minuten. Per Handy wird er permanent über den Spielstand unterrichtet. Doch Betreuer Jörg Köster kann bis zum Schluss nicht das erlösende 2:0 vermelden. Emmendorf zittert sich zum Titel und hat Riesenglück in der Nachspielzeit.
Robin Wanke (es war Sven Grützmacher, Anm. d. Red.) kommt freistehend zum Schuss und verzieht aus acht Metern. "Fast wäre die Titelfeier verschoben worden", ärgert sich Eddelstorfs Trainer Lothar Nebe, der stolz auf sein Team ist. Der seit gestern als Absteiger feststehende SV Eddelstorf bietet dem Tabellenführer großen Kampf, steht kompakt und versteckt sich nicht. Nebes Warnung sitzt. "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir mit neun Mann zu Ende spielen werden, wenn sie sich nicht an die taktische Route hält."
Das Meister-Tor schießt Oliver Harms nach 13 Minuten per Foulelfmeter, im Anschluss verhindert Torwart Fabian Hänel weitere Gegentreffer. "Über die Leistung kann ich heute hinwegsehen", ist Emmendorfs Trainer Benjamin Zasendorf nach Spielende gnädig. Vielmehr beschäftigt ihn seine persönliche Situation. Zwar ist er stolz, "weil sich jeder diesen Triumph erarbeitet hat". Doch dann ist da noch der bevorstehende Abschied zu Teutonia. "Es schwingt viel Wehmut mit", wird Zasendorf nachdenklich. "Weil ich weiß, was ich hier aufgebe. Eine tolle Mannschaft, einen tollen Verein. Tolle Leute."
Zuvor outet sich Jäkel als "Emmendorf-Fan", wünscht dem Team für die kommende Saison viel Glück, um dann aufsteigen zu können. Der Verein arbeitet derzeit an einem Nachwuchskonzept (Bericht folgt) und kann in dieser Saison das Double holen, wie Jäkel dem überraschten Team am Mittelkreis eröffnet. In der Fairplay-Statistik liegt Emmendorf niedersachsenweit wohl auf Platz zwei, ist nur um eine gelbe Karte schlechter als der MTV Barum. Zwei "lammfromme" Teams aus dem Landkreis in der Pole-Position. Jäkel fiebert mit. "Das wäre eine geile Sache." Dann überlässt er den Grün-Schwarzen wieder das Feld, die sich nicht zweimal bitten lassen. Auf dem Bauch rutschen die Spieler ihren Fans entgegen. Schließlich ist er doch noch dran, der Benni Zasendorf. Zwei Pullen Bier ergießen sich über seinem Kopf. In der Hauptrolle ist wieder Schwichtenberg, der seinen Schönheitsfehler doch noch ausbügelt... Von wegen Flasche leer...

zurück zur News-Übersicht